Aus den Anfängen der Pfadi Arbor Felix

Roman Schmid hat im Archiv des Museums Arbon verschiedenste Unterlagen der Pfadi Arbor-Felix gesammelt und damit den nachfolgenden Text zur Geschichte unserer Abteilung zusammengestellt:

Die nachfolgenden Notizen sind 1998 nach Gesprächen mit This Bremy und Willy Gehring entstanden. Inzwischen hat This Bremy seinen Lebenslauf selbst beschrieben und zusammen mit Willy Gehring habe ich die noch vorhandenen Pfadi-Akten geordnet und im Museum Arbon eingelagert. This hat immer noch lebhaftes Interesse an seiner Abteilung Arbon und kommt jährlich aus dem Tessin hierher. Ich konnte deshalb zahlreiche Gespräche mit ihm führen und möchte einige Ergänzungen zu seinem Lebenslauf anbringen. Sein kleines Auto fährt er übrigens noch mit 85 Jahren tadellos. This wurde 1917 in Zürich geboren. Sein Grossvater mütterlicherseits war der berühmte Arzt Dr. Schulthess, der die noch heute nach ihm benannte Klinik in Zürich gründete. Aus familiären Gründen wurde er mit 15 Jahren nach Arbon geschickt, wo er die 3. Sekundarklasse vollenden sollte. Die Familie des Sekundarlehrers Hanselmann nahm ihn während dieser Zeit auf. Der lebhafte Jüngling fühlte sich besonders an den freien Nachmittagen allein und kam rasch auf die Idee, in Arbon einen Freundeskreis um sich zu schaffen, wie er ihn früher in der Zürcher Pfadi-Abteilung „Flamberg“ gefunden hatte. Er lernte den Saurer-Ingenieur Emil Schläpfer kennen, einen kleinen, zackigen Mann („Ihr müsst mehr Disziplin zeigen...!“), der ihn bei der Gründung der Pfadi-Abteilung Arbon stark unterstützte. Die Gruppe, die sich um This bildete bestand aus den Klassengenossen Rolf Streiff, Gerhard Krüsi, Hans Thomann, Walter Ziegler, Ernst Specker, Armin Schaufelberger, Jakob Fehr, Karl Wehrli, Jobst Masurat und Karl Brändli.

Grossen Rückhalt fand der initiative Jugendleiter beim amtierenden Kantonalpräsidenten Dr. Geissbühler, Sekundarlehrer in Amriswil. This hatte grosses Zutrauen zu diesem väterlichen Freund und ist oft mit dem Velo nach Amriswil gefahren, um sich moralisch wieder aufrüsten zu lassen. Kantonaler "Feldmeister" war Paul Lüdi, Amriswil. Nach Abschluss der Sekundarschule reiste This 1933 nach Zürich zurück. Albert Hausamann führte die junge Abteilung fast von Beginn weg als "Feldmeister". Als Vereinslokal diente in den Anfängen eine Kammer im alten Hotel Löwen beim ehemaligen Obertor an der Hauptstrasse. Die gemeinsamen "Übungen" wurden jeweils am Samstagnachmittag abgehalten. Meistens traf man sich im Seemoos-Hölzli in der Nähe des Strandbades. Am 6. Mai 1934 konnten als neue Heime die beiden Häuschen in der Bleiche bezogen werden, die vorher dem FC Arbon gedient hatten. Kosten Fr. 1000.- das grössere und Fr. 200.- das kleinere. Den dazugehörigen Boden stellte die Bürgergemeinde gratis zur Verfügung. Eine grosse Konkurrenz der Pfadi bildete die 1933 von Karl Biefer gegründete sozial-demokratische Jugendorganisation „Rote Falken“. Diese verschwanden aber wieder nach dem Erlass eines Uniformen-Verbotes ca. 1936. Nach Aussagen von Willy Gehring hatten sie ihr Vereinslokal im ehemaligen Schützenhaus gegenüber dem „Forsthaus“. Albert Hausammann gründete ca. 1934 die Elternkommission.

Roman Schmid